Am Finanzmarkt gibt es eine Reihe von Sparplänen, die ideal dafür geeignet sind, um langfristig Vermögen aufzubauen. Immer öfter nutzen bereits junge Erwachsene solche Sparpläne, um den Aufbau einer privaten Altersvorsorge durchzuführen. Die größere Auswahl ist einerseits vorteilhaft, hat zum anderen aber auch den Nachteil, dass zahlreiche Sparer nicht wissen, für welche Art Sparplan sie sich entscheiden sollen.
Unter anderem aus diesem Grund möchten wir im folgenden Beitrag die häufigsten ETF und Aktien Sparplan-Varianten näher beleuchten und darauf eingehen, für welchen Sparertyp welcher Sparplan die optimale Lösung darstellt.
Inhaltsverzeichnis
Welche Sparplan-Arten gibt es?
Zunächst solltest Du Dir einen Überblick darüber verschaffen, welche Sparplan-Arten am Markt derzeit angeboten werden. Nur wenn Du die unterschiedlichen Varianten kennst, kannst Du anschließend entscheiden, welche Art Sparvertrag für Dich am besten geeignet ist. Im Überblick werden in über 90 Prozent aller Fälle, in denen Sparer durch monatlich regelmäßige Einzahlungen Vermögen aufbauen möchten, die folgenden Sparplan-Arten gewählt:
- Banksparplan
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Fondssparplan
- ETF-Sparplan
- Aktiensparplan
In den folgenden Abschnitten möchten wir anhand einiger Voraussetzungen, Ziele und Sparertypen jeweils einen Anhaltspunkt liefern, welcher Sparplan im jeweiligen Fall die beste Lösung sein könnte.
Dieser Beitrag basiert auf unsere Anleitungen zu:
Variante 1: Sparplan soll riesterfähig sein
Eine ganze Reihe von Sparern, die regelmäßige Einzahlungen tätigen möchten, wollen dies im Zuge eines Riester-Vertrages tun. Dann besteht eine Voraussetzung an den zu wählenden Sparplan darin, dass dieser riesterfähig ist. Dies trifft aktuell auf die folgenden Sparvertrag-Arten zu:
- Banksparplan
- Private Rentenversicherung
- ETF-Sparplan
- Fondssparplan
- Bausparvertrag
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Variante 2: Sparplan soll eine hohe Sicherheit haben
Gehen wir jetzt weg von den Riester-Verträgen, denn ein wesentliches Merkmal besteht darin, dass keine Kapitalverluste entstehen dürfen. Somit sind alle Riester-Verträge in der Hinsicht gleich sicher, wenn sie den Vertrag bis zur vereinbarten Fälligkeit erfüllen.
Wie aber sieht es am freien Markt aus, also bei den zuvor erwähnten Sparformen, wenn es sich nicht um Riester-Verträge handelt?
Möchtest Du also eine Garantie, dass Du am Ende der Laufzeit auf keinen Fall weniger Geld zurückerhältst, als Du zuvor im Rahmen der monatlichen Sparraten eingezahlt hast, kommen die folgenden Sparpläne infrage:
- Banksparplan
- Konventionelle private Rentenversicherung
- Konventionelle Kapitallebensversicherung
Die Auswahl ist jetzt deutlich geringer. Beim Banksparplan gibt es grundsätzlich immer eine Kapitalgarantie, dafür jedoch einen äußerst geringen Zins, der aktuell nicht einmal mehr zwei Prozent (oft sogar inklusive Prämien) beträgt.
Bei der privaten Rentenversicherung musst Du Dich für eine konventionelle Rentenversicherung entscheiden, denn nur dort gibt es ebenfalls eine Kapitalgarantie.
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung hingegen können – auch wenn dies bei sehr langen Laufzeiten unwahrscheinlich ist – durch veränderte Fondspreise auch Verluste entstehen. Das gleiche Prinzip trifft auf die Kapitallebensversicherung zu, sodass Du Dich unter der Prämisse, dass keine Kapitalverluste entstehen dürfen, ebenfalls nur für die konventionelle Variante entscheiden könntest.
Unter der Vorgabe, dass – zumindest theoretisch – keine Verluste entstehen dürfen, fallen sowohl der Fonds- und ETF-Sparplan als auch der Aktiensparplan weg.
Allerdings solltest Du in dem Zusammenhang wissen, dass Du natürlich bei einem Fonds- oder Aktiensparplan aufgrund der möglicherweise fallenden Kurse bei Fälligkeit des Sparplans Verluste erleiden kannst.
Jedoch ist dies in der Praxis relativ unwahrscheinlich, denn soll der jeweilige Sparplan zum Vermögensaufbau oder gar zur privaten Altersvorsorge dienen, wirst Du vermutlich mindestens zwischen 10 bis 20 Jahren einzahlen. Nach dieser Zeit ist es allerdings nicht sehr wahrscheinlich, dass tatsächlich Kapitalverluste entstehen.
Variante 3: Überdurchschnittlich gute Rendite ist gewünscht
Manche Sparer legen bei der Wahl des Sparvertrages den größten Wert auf hohe Sicherheit. Andere Kunden hingegen wünschen sich eine überdurchschnittliche Rendite.
In diesem Fall würde natürlich zum Beispiel der Banksparplan, aber auch die konventionelle private Renten- und Kapitallebensversicherung nicht infrage kommen. Die Renditen belaufen sich hier aktuell bei Neuverträgen nämlich durchschnittlich auf lediglich 1,5 bis selten über 3,5 Prozent.
Stattdessen sind es die folgenden Sparplan-Arten, die unter der Voraussetzung eine gute Wahl wären, dass Du eine zumindest akzeptable Rendite von mindestens 4-5 Prozent erzielen möchtest:
- Fondsgebundene Rentenversicherung
- Fondssparplan
- ETF-Sparplan
- Aktiensparplan
Prinzipiell kannst Du Deinen Sparplan auch variieren. Also einen Teil eher sicher und einen Teil eher risikoreicher anlegen.
Ein weiterer guter Tipp: Je kleiner die Sparrate, desto mehr solltest Du auf eine gute Rendite achten.
Kosten unbedingt beachten!
Du möchtest 50 € monatlich für Dich in einen Sparplan investieren.
Angenommen Du zahlst dabei eine Transaktionsgebühr von circa 2,50 €.
Dein Sparbetrag auf ein Jahr liegt somit bei 600 €.
Ziehst Du nun die Transaktionskosten von 12 mal 2,50 € ab, würdest Du nur damit sage und schreibe 3 % Rendite verlieren!!
Achte hier unbedingt auf einen guten Broker mit möglichst geringen Kosten. Wir empfehlen Dir diese zwei:
- Scalable Capital – Unbegrenzt handeln für nur 2,99 € monatlich*
- Trade Republic – 300 ETFs und 1.000 Aktien dauerhaft kostenlos besparen*
Welcher Sparplan ist für die meisten Sparer die beste Wahl?
Wenn wir alle zuvor genannten Bedingungen und Eigenschaften zusammenfassen, die der ideale Sparplan haben soll, dann gibt es tatsächlich eine Art Sparplan-Sieger, der für die meisten Sparer (im Durchschnitt betrachtet) die beste Wahl ist.
Aus unserer Sicht handelt es sich dabei um den ETF-Sparplan, denn dieser erfüllt vor allem die folgenden Voraussetzungen:
Darüber hinaus zeichnen sich ETF-Sparpläne ebenfalls durch ihre hohe Transparenz und Flexibilität aus. Die Produkte sind relativ einfach verständlich, denn mit einem ETF-Fonds investierst Du breit gestreut in einen Index, zum Beispiel in den DAX-Index.
Zwar kannst Du bei einem ETF-Sparplan in der Theorie Verluste erleiden, jedoch ist das Risiko bei einer langen Spardauer von mindestens 15 bis 20 Jahren vergleichsweise gering.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch unter den genannten Sparverträgen keinen Sparplan, der tatsächlich alle möglichen Kundenwünsche miteinander vereint, also sowohl eine hohe Sicherheit hat, riesterfähig ist und zudem eine hohe Rendite garantiert. Zumindest hohe Sicherheit und hohe Sicherheit stehen sich im Grunde immer nicht miteinander zu vereinbarend gegenüber.
Edelmetallspäne liegen aktuell voll im Trend
Eine noch relativ neue Sparplan-Art, die allerdings aktuell immer mehr Sparer für sich gewinnen kann, sind Edelmetall-Sparpläne.
In diesem Fall sparst Du ebenfalls monatlich einen bestimmten Geldbetrag. Bei einem Edelmetallsparplan werden von den monatlichen Beiträgen zum Beispiel Goldbarren oder Goldmünzen erworben. Solche Sparpläne sind allerdings nicht riesterfähig und haben im Vergleich zu den zuvor genannten Sparverträgen sicherlich ein größeres Risiko.
Dem steht allerdings die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite gegenüber und vor allem die Vorteile, welche eine Anlage in den Sachwert Gold mit sich bringt, insbesondere:
- Inflationsschutz
- Krisensicherheit
- Wertstabilität
- Gute Rendite
Gerade in der aktuellen Krisensituation (Coronakrise) entscheiden sich Anleger und Sparer bewusst vermehrt für Gold und Silber als Anlageform.
Es besteht Unabhängigkeit von Börsen und vor allem den Zentralbankwährungen, die vermutlich in den nächsten Jahren aufgrund der zu erwartenden Wirtschaftskrise sowie der damit verbundenen Geldentwertung deutlich unter Druck stehen werden.