Nach wie vor gibt es in Deutschland zahlreiche Menschen, die sich selbstständig machen und ein Unternehmen gründen. Zwar ist die Zahl der Gründer etwas rückläufig, aber auf der anderen Seite gibt es immer wieder Menschen mit Geschäftsideen, die sich am Markt durchsetzen können.
Eine der wichtigsten Unterlagen im Zusammenhang mit der Gründung und auch der weiteren Geschäftstätigkeit ist der Businessplan. Dieses Dokument ist sowohl für die Gründer selbst als auch für mögliche Investoren, Banken und Geschäftspartner eine wichtige Informationsquelle und kann entscheidend dafür sein, ob eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sinnvoll ist oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
Businessplan oft zunächst die einzige Geschäftsunterlage
Bei einer Gründung beginnt faktisch alles bei null, denn von der ersten Idee bis zur Umsetzung in die Tat vergehen oftmals nur wenige Monate.
Daher verfügen neu gegründete Unternehmen oder einzelne Selbstständige in der Regel noch nicht über aussagekräftige Unterlagen, die Rückschlüsse auf die Geschäftstätigkeit zulassen.
Dies liegt meistens schlichtweg daran, dass die Geschäftstätigkeit noch nicht aufgenommen wurde oder der Selbstständige erst seit wenigen Wochen bzw. Monaten am Markt tätig ist.
Demgegenüber gibt es bei Selbstständigen oder Unternehmen, die schon mehrere Jahre in ihrem Bereich tätig sind, meistens die folgenden Unterlagen und Nachweise:
- Bilanz
- Gewinn-und Verlust-Rechnung
- Einnahmen- und Überschussrechnung EÜR
- Betriebswirtschaftliche Auswertung
Was ist der Businessplan und woraus besteht er?
Der Businessplan wird häufig auch als Geschäftsplan bezeichnet.
Es handelt sich dabei um eine Unterlage, die sich vom Umfang her in der Regel auf 15 bis 25 DIN-A4-Seiten im Durchschnitt erstreckt. Zwar gibt es keine festen Vorgaben, wie ein Businessplan auszusehen hat, aber dennoch ähneln sich die Geschäftspläne vom Aufbau her.
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Einige Fakten und Zahlen sollten im Businessplan unbedingt genannt werden, denn sonst kann die Unterlage nicht als der Nachweis dienen, die eigentlich für den Businessplan vorgesehen ist.
- Darlegen der Geschäftsidee
- Branche
- Wettbewerber
- Besonderheit / Alleinstellungsmerkmal
- Kalkulierte Zahlen für die ersten drei Jahre
- Analyse des Marktumfeldes
- Marketing (inklusive geplante Maßnahmen)
- Finanzierungsplan (Eigen- und Fremdmittel)
- Notwendige Anschaffungen
- Strategische Ausrichtung
Umso mehr Informationen der Businessplan enthält, desto besser können beispielsweise Banken, Investoren und Geschäftspartner einschätzen, ob die Geschäftsidee tragfähig ist und sich eine Kooperation lohnen kann.
Daher sollte der Businessplan auch gut strukturiert, aber auf der anderen Seite nicht zu überfüllt mit – teilweise unwichtigen – Informationen sein.
Vorteile eines Businessplans?
Der Businessplan hat mehrere Vorteile und gleichzeitig Aufgaben, denn es handelt sich für Gründer um ein äußerst wichtiges Dokument.
Zunächst einmal profitiert der Selbstständige bereits vom Erstellen des Businessplans. Die Erstellung beinhaltet nämlich, dass man seine eigene Geschäftsidee überdenkt, Strategien entwickelt, Veränderungen vornimmt und an einige wichtige Punkte denkt, die man so vielleicht vorher nicht geplant hatte.
- Eigene Geschäftsidee in Worte fassen
- Strategien darlegen
- Zahlen zum Marktumfeld und Mitbewerbern sammeln
- Eigene geplante Geschäftszahlen kalkulieren
- Finanzplan aufstellen
- Unternehmensrichtlinien festlegen
- Vorgehensweise definieren
In der Summe handelt es sich beim Businessplan also um einen Leitfaden, an dem sich der Unternehmer noch Jahre später orientieren kann.
Außenwirkung des Businessplans keinesfalls unterschätzen
Der Businessplan hat nicht nur für den Selbstständigen bzw. für das Unternehmen selbst Vorteile, sondern eine wichtige Außenwirkung.
Wie bereits kurz erwähnt, handelt es sich beim Geschäftsplan für neu gegründete Unternehmen und Selbstständige, die sich vielleicht sogar noch in der Gründungsphase befinden, meistens um das einzige Dokument.
Nicht selten brauchst du zum Beispiel während der Gründung erstes Kapital, um Anschaffungen zu finanzieren, die für den weiteren Geschäftsbetrieb unerlässlich sind. Unter dieser Voraussetzung wirst du häufig Gespräche mit Investoren und Banken führen um erste Geschäfts- und Kooperationspartner zu finden.
Immer dann, wenn an dein neues Unternehmen – direkt oder indirekt – Geld fließen soll, möchten die entsprechenden Personen oder Unternehmen natürlich einen Nachweis haben, dass deine Geschäftsidee tragfähig ist.
Der Businessplan kann ein solcher Nachweis sein, auch wenn dort immer nur mit angenommenen Zahlen gearbeitet werden kann. Dennoch lässt sich am Geschäftsplan relativ gut erkennen, wie aussichtsreich die Geschäftsidee am Markt ist und ob du dir zu möglichst vielen Punkten Gedanken gemacht hast.
Dies kann unter anderem auch dann eine gute Hilfe sein, wenn du zu Beginn für deine selbstständige Tätigkeit einen Gründungszuschuss beantragen möchten. Ohne Geschäftsplan hast du deutlich geringere Chancen, Geld für dein Unternehmen zu erhalten.
So erstellst du den Businessplan
Für viele Selbstständige und Jungunternehmer ist das Erstellen eines Businessplans keine leichte Aufgabe. Oftmals muss man sich erstmals mit diesem Thema beschäftigen.
Du suchst eine Businessplan Muster?
Dann schau dir doch mal die Vorlage der IHK München an
Natürlich muss der entsprechende Businessplan auf die eigene Idee und Geschäftstätigkeit angepasst werden. Die Muster beinhalten allerdings zumindest, welche Bestandteile für einen Geschäftsplan wichtig sind.
Im zweiten Schritt solltest du dir beim Erstellen des Businessplans Hilfe holen, um vor allem Anregungen zu erhalten. Zwar wird dir niemand den gesamten Geschäftsplan erstellen, aber von mehreren Seiten aus gibt es gute Ratschläge und Anregungen, was du unter Umständen noch verbessern kannst.
Anlaufstellen sind in erster Linie:
- Gründungsberater (suche am besten in deiner Region)
- IHK
- Berufsgenossenschaften
- Verbraucherberatungen
- Agentur für Arbeit (falls aus der Arbeitslosigkeit gegründet wird)
- Deutschland-startet.de (einige weitere interessante Tipps und Inhalte)
Wichtig beim Erstellen eines Businessplans ist zudem, dass du deine Geschäftsidee möglichst klar darlegst und mit individuellen Zahlen, Daten und Maßnahmen arbeitest. Es sollte sich also nicht um eine Art 0815-Geschäftsplan handeln, den du mit dem Geschäftsplan anderer Unternehmen faktisch eintauschen könntest.
Fazit: Businessplan für Gründer eine unverzichtbare Hilfe
Der Businessplan ist tatsächlich eine große Hilfe und dient als Leitfaden für Existenzgründer. Bereits beim Erstellen des Geschäftsplans kommen dir immer wieder neue Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten, sodass die Entwicklung des Plans eine Art fortschreitender Prozess ist.
Darüber hinaus hilft der Businessplan nicht nur dir selbst, sondern ebenfalls potenziellen Geschäftspartnern, Investoren und Banken, die Tragfähigkeit Ihrer Geschäftsidee einzuschätzen und somit im besten Fall gewünschtes Kapital zur Verfügung stellen.
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